Der Neubau der Talbrücke Rahmede soll laut Autobahn GmbH bis Ende 2026 stehen und befahrbar sein. Hätte der Bau einer Behelfsbrücke dafür sorgen können, dass der Verkehr auf der A45 zwar übergangsweise, aber schon wesentlich früher wieder zwischen den Anschlussstellen Lüdenscheid-Nord und -Mitte rollt? Diese Frage, die zuletzt Thema in der medialen Berichterstattung war, hat Dirk Stiepert von der Autobahn GmbH am Mittwoch, 10. Mai, mit einem klaren Nein beantwortet.
Zwar sei es richtig, dass eine Baufirma der Behörde den Bau einer Behelfsbrücke vorgeschlagen und erläutert habe. Vorbild dafür hätte ein in Bayern realisiertes ähnliches Projekt sein sollen, sagte Stiepert in der gemeinsamen Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses sowie des Bau- und Verkehrsausschusses. Nach einer „intensiven Prüfung“ sei die Autobahn GmbH aber zu dem Schluss gekommen, dass eine Behelfsbrücke in der Rahmede, unmittelbar neben der inzwischen gesprengten Talbrücke, aus mehreren Gründen keine realistische Option sei.
Zum einen hätte sich die Konstruktion direkt im Baufeld für die neue Talbrücke befunden, wäre also im Weg gewesen. Die alpinen Hänge links und rechts der Altenaer Straße wären ebenfalls zu einem Problem geworden, erklärte der Leiter der Außenstelle Hagen. Zum anderen hätte die Autobahn GmbH für den Bau der Behelfsbrücke weiteren Grundbesitz erwerben und zusätzliche Naturschutzvorgaben beachten müssen. Die Folge wäre ein Planfeststellungsverfahren gewesen – eine langwierige und komplexe Angelegenheit, die für den Neubau der Talbrücke Rahmede nicht erforderlich ist. „Daher waren wir uns einig, dass es in diesem Gelände nicht gehen wird“, sagte Stiepert.
Laut Medienberichten sollte die Behelfsbrücke in jede Richtung einspurig befahrbar sein. Als Höchstgeschwindigkeit wären 80 Stundenkilometer erlaubt gewesen. Alle Fahrzeuge hätten einen Mindestabstand von 50 Metern einhalten müssen. Die Konstruktion hätte – hier gehen die Angaben auseinander – 2023 oder 2024 stehen sollen.
Lüdenscheid, 12. Mai 2023